
Die Feiertage bringen meinen Schlafrhythmus durcheinander. Nicht etwa, dass ich zu lange mit Gästen feiere oder mir auf irgendwelchen Kulturveranstaltungen die Nacht um die Ohren schlage. Im Gegenteil: ICH SCHLAFE ZUVIEL.
Berufsbedingt konnte ich jahrelang nur etwa 5 Stunden schlafen. Um 21.30 Uhr, wenn die Kinder endlich nicht nur in den Betten lagen, sondern wirklich ruhig waren, habe ich mich an den Rechner gesetzt und bis 0.00/0.30 Uhr gearbeitet. Dann war ich so aufgewühlt, dass noch mal mindesten 30 Minuten vergingen, bis ich zur Ruhe kam.
Mein Körper ist seit Jahren übermüdet und hat sich seine eigenen Strategien geschaffen. In napolionischer Manier kommt er mit einem Minimum an Schlaf aus und holt sich den Rest tagsüber in 10 Minuten Nickerchen; wenn es sein muss, im parkenden Auto. Ich könnte im Alltag nach vier Stunden Nachtschlaf aufstehen und losarbeiten – tat ich auch jahrelang. Jetzt gönne ich ihm aber mindestens noch ganze VIER Stündchen.
Er kommt damit gar nicht klar. Jede Nacht 8 Stunden Schlaf! Anstatt dieses ungewohnte Menge dankbar anzunehmen und sich für 14 Tage auf Gemächlichkeit einzustellen, weckt er mich regelmäßig ab 2 Uhr nachts stündlich.
„Gehts los?“
“ Wir sind doch immer nach 5 Stunden aufgestanden.“
„Aber jetzt, los Mensch aufstehen.“
„Na gut, dann noch ein bisschen dämmern, aber ich erinnere dich in ein paar Minuten.“
Erholsam ist das Ganze nicht, aber ich freue mich meist einfach über die Gedanken, die sich nachts um 2.30 Uhr einstellen und endlich mal zu Ende denken lassen, ohne von Kinderstimmen unterbrochen zu werden. Dann träume ich wieder 20 min wirr, bis ich panikartig die Augen aufschlage und die Anzeige 4.05 sehe.
Die Frage ist, wie lange ich und mein Körper das noch durchhalten. Tagsüber bin ich vergesslich und reizbar, von meinen Augenringen und Falten ganz abgesehen. Schlafstörungen seit 11 Jahren? Ist ein bisschen komisch, damit jetzt erst zum Arzt zu gehen. Ich gehe eh nur bei Koliken oder appen Arm zum Doktor. Habt ihr Tipps?
Müde wie immer,
Neja
Der Schlaf sei das täglich Brot deiner Seele.
Carl Ludwig Schleich