
Der März ist schon fortgeschritten und ich habe den Februar noch nicht finanztechnisch analysiert. Ich traue mich irgendwie nicht, da ich weiß, dass ich wieder über die Stränge geschlagen habe. Davon unabhängig sieht es im Moment übel aus (Auto kaputt, Drucker kaputt, Ostern und Tochtergeburtstag steht an usw.), aber ab Juli wird sich dieses ständig beklemmende Gefühl hoffentlich etwas geben. Ich habe bei der Gehaltsverhandlung alles gegeben und todesmutig und knapp an der verhaltensbedingten Kündigung argumentiert. Kann mich trotzdem nicht richtig freuen, denn bis Juli sind noch so viele finanzielle vorhersehbare und unvorhersehbare Dinge zu stemmen.
Also, jetzt erst mal zum Februar; es bleibt bei der Einteilung Luxus und nötig.
26,95 Briefmarken NÖTIG
4,- Päckchenporto NÖTIG
15,75 Lotto LUXUS
17,- Pediküre LUXUS
10,- Fisch LUXUS
24,- Friseur Kinder NÖTIG
50,30 Tanken NÖTIG
9,90 Handcreme LUXUS!
9,90 Hautcreme NÖTIG
38,40 Geschenk zur Geburt NÖTIG
4,50 zweimal Obstschale NÖTIG
34,10 Insulin für die Katze NÖTIG
3,20 Parken?
40,- Kinderkleidung NÖTIG
44,- Apotheke (davon 27 € nicht nötig – Immunstärker)
22,20 Mittag für mich ?
3,50 Spenden NÖTIG
1,20 Ingwertee NÖTIG
4,70 Geburtstaggeschenk NÖTIG
22, – vier Sonnenbrillen (NÖTIG)
46,- Kleinkram für Haus und Hof (20,- davon LUXUS)
14,90 Drogerie NÖTIG
20,80 Bäcker für die Kinder?
66,80 Lebensmittel NÖTIG
So und jetzt kommt es – schimpft mit mir und buht mich aus: 170,- Kleidung ich! LUXUS LUXUS LUXUS ! Am Tag des Gehaltsgesprächs habe ich ganz aufgewühlt in einer Überprungshandlung zugeschlagen. Es sind viele Teile (14) und sie sind sehr preiswert gewesen (ich traue mich gar nicht zu sagen, wo ich sie gekauft habe), aber trotzdem ist die Summe von 170 € schon gewaltig, so wie sie hier steht.
Bei der Aufstellung komme ich wieder ins Grübeln. Zu den Problematiken Bäcker für die Kinder, Mittag für mich und Parken hatte ich schon im Januar geschrieben; hier gilt wie immer Zeit oder Geld. Aber trotzdem bleibt in jedem Monat die Grundfrage: Was ist nötig, was ist Luxus? Kann ich die Haare der Kinder selber schneiden (NEIN!), muss es die überteuerte Obstschale für die Tochter sein (an diesem Tag Ja), sind diese für mich teuren Cremes nötig (Handcreme auf keinen Fall, Hautcreme vetrage ich nach langer Suche genau diese am besten). Na klar, Kinderkleidung bekomme ich auch second-hand, aber ich habe keine Zeit zum Suchen und ein pubertierendes Kind will nicht alles gebraucht und hat außerdem einen speziellen Geschmack.
Es macht mich erneut trautig, wie knapp das Geld bei zwei Vollverdienern in guten Positionen ist und das Selbstverständlichkeiten bei uns keine sind. Auch die Kinder bekommen die angespannte Lage mit, wobei wir sie davon wenig merken lassen wollen. Sie fragen nach Lebensmittelpreisen und wählen das günstigere Angebot, aber hätten auch gern mal den Original „Hohes C- Orangensaft“ gekauft. Ich will das nicht 😦 und wäre auf jeden Fall unverkrampfter, wenn neben anstrengender Arbeit, forderndern (zu Recht) Kindern und dem anderen Lebenskram eine etwas entspanntere finanzielle Lage herrschen würde.
Dispoverliebt grüßt
Neja
Bewerte Geld nicht höher oder niedriger als das, was es wert ist;
es ist ein guter Diener, aber ein schlechter Meister.
Alexandre Dumas