Archiv der Kategorie: Konsum

Buch der Woche 15- Radek Knapp: Franio

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Buch der Woche 15- Radek Knapp: Franio

Von Knapp habe ich schon das Buch mit dem wunderschönen Titel: „Herrn Kukas Empfehlungen“, welches ich las, verkaufte und wieder kaufte, weil es mir fehlte. Dann steht noch ungelesen „Papiertiger“ im Regal und nun Franio. Ein optisch und haptisch schönes Bändchen. Der sehr schön gestaltete rot-weiße Umschlag und der irgendwie griffige Einband machen Buchlust. Ich habe es für 1,99 € von einem Grabbeltisch gerettet.

Ich liebe die Russen, ich liebe Osteuropa und in diesem Buch zeigt sich wieder mal warum. Fünf Geschichten, fünf liebenswerte Eigenbrödler, herrliche Dialoge und eine irre Handlung. Es gibt Tode, Verrückte, eisenbahnfahrende Vögel  – sogar der Teufel mischt mit. Auf das Herrlichste gelingen Knapp typische Dialoge zwischen Einwohnern des Hinterwaldstädtchens Anin, dass einen Mikrokosmos der Welt abbildet. Die Einwohner teilen sich in Sturköpfe und Lebensweise oder sind beides. So richtig ist der Inhalt nicht beschreibbar; es werden alltägliche Situationen erzählt und dann passiert wieder etwas komplett Surrealistisches. Irgendwie liest es melancolisch, rührend und glücklichmachend. Entdeckt Franio, Herrn Muschek und den Mädchenschwarm Lukas und dann den ganzen Knapp.

Erst im Licht der Laternen entdeckte ich, dass es bloß ein alter Storch war. Er bewegte die seltsam ausgefransten Flügel müde hin und her. Als er über mir war, drehte er für einen Moment das Köpfchen und blickte auf mich herab. Er sah aus, als würde er im Schlaf fliegen, als würde er sich nicht dafür interessieren, was unter ihm lag, sondern nur dafür, wohin er flog.

Ganz beseelt grüßt Neja

 

Bibliotheken

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Bibliotheken

Ich liebe das Lesen. Ich liebe Bücher und eigentlich auch Bibliotheken; ich wollte sogar schon mal Bibliothekarin werden. In Bibliotheken halte ich mich so ehrfürchtig auf wie in Kirchen und liebkose die alten schweren Schwarten. Früher wollte ich mich ernsthaft über Nacht einschließen lassen.

Seit einiger Zeit allerdings ertrage ich diese Horte des Wissen nicht mehr. Ich entwickle körperliche Abwehrsymptome wie Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Schweissausbrüche, ja sogar Sehstörungen. Gerade heute war ich mit den Kinder in der Bibliothek und bin fast umgekippt. Lag vielleicht auch daran, dass drei Kinder in drei Etagen verschwanden und wir nur 20 Minuten hatten.

Ich habe nachgedacht und glaube, Bibliotheken überfordern und ängstigen mich wegen ihrer Masse an Bücher. Sollte mir als Germanistin eigentlich klar sein, dass Bibliotheken Unmengen von Literatur beherbergen, aber ich habe zu Büchern ein etwas zwanghaftes Verhältnis. Für mich sind Bücher Möglichkeiten – fast Verpflichtungen. Wenn ich in einer Bibliothek bin, eile ich fast manisch die Gänge entlang, den Kopf in Schrägstellung um die Buchrücken zu lesen und unterm dem Arm schon einen Haufen schwerer Werke. In bestimmten Bereichen interessiert mich jedes zweite Buch und die Auswahl fällt mir schwer. Kann ich dieses Buch da lassen? Wenn DORT nun die Weltweisheit verborgen ist? Da hat der Schreiber soviel Seele und Geist investiert und ich lasse es stehen?

Ein wenig – und jetzt wird es richtig verrückt – spielt auch mein fortgeschrittenes Alter eine Rolle. Ich habe den irren Wunsch, in meinem Leben so viele Bücher wie möglich zu lesen. Da ich nicht weiß, wie lange mir bleibt, lege ich jetzt gut vor. Ich fertige lange „Zu lesen- Listen“ an, an denen ich nach Bibliotheksbesuchen verzweifele, da sie sich nicht verringern, sondern verzehnfachen. Ich lese neben der Standardbellestristik auch viele Sachbücher und neuerdings zusätzlich viele Zeitschriften, von denen unsere Bibliothek eine gute Auswahl hat. Aber auch eine noch so spannende GEO hat 50 Seiten, die erstmal gelesen werden wollen. Ich nutze die dreimalige Verlängerungsmöglichkeit IMMER aus, habe IMMER die maximal zulässigen 50 Medien im Haus und muss dann nach einem Vierteljahr trotzdem die Hälfte der Bücher ungelesen zurückgeben (Ich verspreche ihnen dann leise:“Irgendwann hole ich euch wieder.“).

Auch außerhalb der heiligen Hallen zeige ich ein leicht zwanghaftes Verhalten zu allem Gedruckten. Wir haben eine  Tageszeitung im Wochenendabo. Diese drei Tage haben ohne Immobilien und Stellenmarkt bestimmt 50 Seiten – und ich lese alles. Leider selten tagesaktuell – so weiß ich JETZT aber, was vor fünf Wochen in Birma los war. Der Stapel darf unter Androhung häuslicher Gewalt nicht ungelesen entsorgt werden. Ich fühle mich verpflichtet, ihn durchzulesen.

Ich sollte auf jeden Fall noch einmal mein Bibliotheksverständnis überdenken und einen kleinen Entzug wagen. Sehr vernünftig, zu Hause warten ja auch soviel ungelesene Bücher. Und das ungelesene Monatsmagazin seit 2013 – da hast du erstmal zu tun. (Stimme rechts). Bist du wahnsinnig! In der Bibliothek haben sie die neuesten interessantesten Sachen und so tolle Thementische, geh unbedingt wieder hin (Stimme links). Ihr seid, ich habe ein kleines Problem.

Ganz buchstabenverliebt grüßt Neja

Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.

Heine

 

 

Die Rosenkohl-Bier-Diät

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Die Rosenkohl-Bier-Diät

Tut mir leid, lieber Leser. Hier geht es nicht um Diäten und schon gar nicht um Rosenkohl und Bier.

Nachdem ich feststellte, dass mein Beitrag „Die Käse-Sherry Diät“ fast die meisten Aufrufe überhaupt hatte, obwohl es auch in ihm nicht um eine konkrete Diät ging, versuche ich noch mal mein Glück mit einer aberwitzigen Lebensmittelkombination und dem Suffix Diät.

Wenn du bis hierher gelesen hast und nicht wütend meinen Blog verlassen hast, kann ich dir sagen, dass es doch ein wenig um Essen geht. Ich möchte über unsere Ernährung nachdenke, mit der ich überhaupt nicht zufrieden bin. Seit Jahren probiere ich aus, feile an Zeitplänen, kaufe immer wieder Kochbücher mit den Reizwörtern „Blitz“ „schnell“  „nur 20 min“ und stelle fest, dass auch dieser Bereich wieder mal auf meine geliebte Alltagserklärungsformel „Zeit oder Geld“ hinausläuft.

Der Reihe nach: die Kinder frühstücken jeden Morgen Toast. Früher haben wir nur Müsli geschafft und ich hatte den ganzen Tag ein schlechtes Gewissen, aber noch zeitiger wollte ich die Kinder nicht wecken, sie sind sowieso unter der Woche ganztags k.o. Nachdem wir unsere Morgenabläufe aber nochmal optimiert haben und die Kinder größér und schneller geworden sind,  schaffen wir auch toasten, schmieren und beißen. Die Tochter isst jeden Mittag wirklich um die Mittagszeit, die Söhne an drei Tagen leider erst um 14.30 Uhr. Das ist nicht gut, aber nicht zu ändern. An zwei Tagen haben sie kein Mittagessen, da wir eine halbe Stunde nach Schulschluß einen Anschlußtermin habe. Hier muss ich immer improvisieren und habe noch keine gute Lösung gefunden. Gekauften warmen Mittagstisch gibt es nur bis 14 Uhr (schaffen wir nicht); Bäckerteilchen sind einmal lecker, aber beim zehnten Mal ecklig-süß; Fastfoodessen ist zwar immer verfügbar, aber auf Dauer ungesund; die Bratwurst vom Stand bringt es auch nicht so und die zusammengekauften Snacks erst recht nicht. Ich kann vorher nichts besorgen, da ich direkt von der Arbeit komme und ich bin keine Mutter, die am Abend  etwas vorkocht und dann in Tupperdöschen auf der Rücksitzbank des Autos serviert. (Manchmal würde ich gern so eine Superduper-Mutter sein und irgendein Vollkorn-Rohkost-Dings so zubereiten, dass meine Kinder es auch essen). Problem hier also: keine ZEIT. Wenn ich weniger arbeiten würde und diese ausgewogenen Supersnacks vorbereiten könnte: kein weniger GELD.

Wenn wir täglich gegen 17 Uhr zuhause sind, sind alle so geschafft und unterzuckert, dass irgendwas Kleines (Banane, Milchschnitte, Butterbrot) – ja, ich gestehe, auch nicht zusammen am Tisch- verschlungen wird. Eigentlich ist es dann schon Zeit, über das Abendessen nachzudenken. Allerdings gibt es aber da noch diverse andere Aufgaben wie Tiere versorgen, Haushalt, Hausaufgaben, Kinderbedürfnisse, Mutterbedürfnisse, die sich dazwischen schieben. Und so wird es meist 19 Uhr, wenn der Erste panisch fragt: „Müssten wir nicht langsam mal abendessen?“ Meist gibt es  „Stulle mit Brot“, also Vollkornbrot (immerhin) mit Käse, Wurst, Aufstrichen, Salat …  Fertiggerichte gibt es bei uns nicht. Selten(ZEIT) koche ich einfache Sachen wie Nudeln, Kartoffeln und manchmal „kochen“ die Kinder  – hier schwanke ich noch zwischen völligem Verbot oder Resignation.

Wie bewundere ich Bloggerinnen, die das Essen für die Woche planen und dann auch wirklich kochen! Wann machen die das? Essen die um 22 Uhr? Wann kaufen die ein? Wer beschäftigt sich in der Zeit mit den Kindern?  Und es sind auch nicht nur die einfachsten Zutaten und Zubereitungsweisen in den Essensplanbeispielen. Wann fotografieren sie das Ganze und wann dekorieren sie den Tisch? Wann machen sie die Wäsche oder schreiben ihre Blogs? Sehr unheimlich. Mein Traum wäre, unser Abendessen regelmäßig beim Biobistro zu holen. Aber dafür – ihr ahnt es – fehlt das GELD.

Am Wochenende frühstücken wir für unsere Verhältnisse spät und ausgiebig. Es gibt ein einfaches Mittagessen und meistens hat der Gatte Lust, sich zum Abend eine Stunde in der Küche einzusperren und was richtig Gutes zu machen. Eigentlich will er ja nur in Ruhe die Fußball Bundesliga hören, ohne von mir mit weiteren Arbeitsaufträgen belästigt zu werden, aber wenn ein gutes Essen der Nebeneffekt ist, soll er gerne. Allerdings meint er es mit seinen Gerichten zu gut – schwer, fett und nicht ausgewogen. Wir hauen aber alle rein, da wir uns unter der Woche so einseitig ernähren. Am Wochenende gibt es auch viel Kaffee und Alkohol. Sonntags sieht es ab Nachmittag schon wieder anders aus, da bricht die legendäre Koppsche Sonntagspanik aus, von der noch zu berichten sein wird.

Ihr merkt, es ist nicht ideal und ich bin nicht grundlos unzufrieden. Wie kann ich unser Essverhalten verbessern? Wie kann ich Zeit sparen, um gut und gesund zu kochen? Aber eigentlich geht es hier nicht um möglichst schnelle Rezepte und die noch bessere Tagesorganisation. Ich glaube, ich bin sehr gut organisiert. Es geht darum, dass ich es mit drei Kinder und Job nicht hinbekommen, ZEIT für eine gesunde Ernährung aufzubringen.

Jetzt habe ich noch gar nicht über mein eigenes katastrophales Essverhalten geschrieben, auch das wird nachzuholen sein. Seid auf irrwitzige Überschriften gespannt.

Satt und gerade zufrieden grüßt Neja

Zwischen Essen und Ernähren können Welten liegen.

Sprichwort

Die Abrechnung- März

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Die Abrechnung- März

So, März also. Wieder mal zuviel Ausgaben für zu wenig Geld.Irgendwie ändert sich nicht viel und auch ich kann nicht viel ändern. Der größte Posten sind immer noch Lebensmittel, gekauftes Essen und Drogerieartikel.

80,30 Lebensmittel (nötig)

94,75 Tanken (nötig)

28,- Frühlingsblumen (Luxus)

22,60 Bastelkram (Luxus)

12,- Fotos (Luxus)

4,40 Parkgebühren (?)

14,90 Apotheke (nötig)

7,- Kosmetik (nötig)

13,10 Schulmaterial (nötig)

30,20 Essen ich (Luxus)

19,70 Essen Kinder (nötig)

2,60 Heu (nötig)

11,50 Bäcker (?)

5,- Kleidung Kinder (Luxus)

77,70 Drogerie (davon 50 € Luxus)

3,- Spende

67, – Geschenke

Insgesamt sind es etwas weniger Ausgaben – wir hatten aber auch freie Tage und einige Gutscheine. Was definitiv zu hoch ist, sind die Drogerieausgaben, wenn aber eine pubertierende Tochter und eine faltige, fleckige Mutter den Schönheitsmarkt mit seinem verheißendem Angebot betreten …

Viel Geld ist für Geschenke ausgegeben worden – hier will ich aber nicht sparen. Blumen müssen jetzt unbedingt sein – und beim Rest stellt sich wie immer die Frage: Zeit oder Geld?

Dies ist die letzte Abrechnung. Ich wollte die Reihe eigentlich bis mindestens Juli fortsetzten, aber ich möchte euch nicht langweilen und irgendwie ist es mir auch zu privat. Geld und Gehalt bleiben auf jeden Fall ein Thema im Blog.Die Kluft zwischen Einkommen und Lebenshaltenskosten und die Angst vor der Armut sind ein belastendes Familienthema.

In die Zukunft blickend grüßt

Neja

 

Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen.

Goethe

 

 

 

Buch der Woche 14 – A.J. Cronin: Die Schicksalsnacht

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Buch der Woche 14 – A.J. Cronin: Die Schicksalsnacht

Hmm, was ist mir denn da ein die Hände gefallen? Ein kleines, dünnes graues Büchlein, welches sich wahrscheinlich jahrelang neben den dicken Schinken versteckt hatte. Woher ich es habe, weiß ich nicht mehr; dass ich mir bei diversen Umsortieraktionen immer mal wieder in die Hände fiel und mich neugierig machte, weil ich mit Autor und Titel absolut nichts anfangen konnte, weiß ich schon noch. Gestern Abend habe ich dann in zwei Stunden dieses verlockend dünne und unscheinbare Büchlein „ausgelesen“. Heute die Recherche: Cronin war schottischer Arzt und schrieb nebenbei 25 Romane, die sich mit seinem Milieu und vor allem seiner Beobachtung von sozialen Ungerechtigkeit beschäftigten. „Die Schicksalsnacht“ entstand 1940 und wurde noch im selbem Jahr verfilmt (Respekt).

Wenn das Buch nicht in dieser seriösen Aufmachung dahergekommen wäre, könnte man es gut als Groschenroman lesen. Die Figuren sind sowas von kategorisiert und schwarz-weiß gezeichnet, das man als Leser fast beleidigt sein müsste. Es geht um die Krankenschwester Anne (durchgängig gut, klug, schön) und ihre Schwester Lucy (naiv und selbstsüchtig, am Schluss gut- nützt ihr aber nichts- sie stirbt), um den Oberarzt Prescott (durchgängig gut, klug, schön) und noch ein paar Nebengestalten mit Charakterstagnation. Natürlich bekommen sich die beiden guten und schönen Menschen, nachdem alle Personen eine Katharsis durchlaufen haben und eine schwierige Hirn-OP ( entgegen aller Voraussagen und Hindernisse erfolgreich) durchgeführt wurde.

Trotzdem hat das Büchlein seinen Reiz. Eine gute Geschichtsidee, spannend erzählt und dann doch nichts so einseitig, wie es vielleicht meine obige Beschreibung vermuten lässt. Der sozialkritische Aspekt besteht hier in der Beschreibung der wirklich schlechten Arbeits-und Lebensbedingungen der Krankenschwestern und ihrer ersten gewerkschaftlichen Organisation. Das Buch hat mich nicht gelangweilt, wie es bei vielen der heutigen Werke mit ihrer Selbstbespiegelung und ironischen Ironie der Fall ist. Trotzdem verlässt es mich in die Kiste (den Container muss man fast schon sagen) der weiterzugebenen Bücher.

 

… der große Reichtum erlaubte ihr, dauernd krank zu sein. Sie liebte ihren Mann immer noch, lag aber die meiste Zeit zu Bett und litt an nervösen Zusammenbrüchen, die sie mit den harten Kämpfen ihrer ersten, sehr arbeitsreichen Ehejahre begründete.

 

Schon das nächste Buch bereitlegend grüßt

Neja

Buch der Woche 9-13: Frustmix

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Buch der Woche 9-13: Frustmix

Irgendwie ist im Moment der (Bücher-)Wurm drin. Ich habe keine Zeit und Lust zu bloggen und die Bücher, die ich lese, hauen mich auch nicht vom Hocker. Ich fange an und lege weg oder quäle mich durch.

Carlos Ruiz Zafron: „Der Gefangene des Himmels“. Der dritte Teil der Barcelona-Triologie, die ich Spätzünder erst jetzt entdeckt habe. Haben mich die ersten Bände gefesselt, scheint dieser mit dem schnellen Stift und wegen des zu erwartenden Anschlußerfolges geschrieben worden zu sein. Eine vergleichsweise geringe Seitenanzahl, die große Schriftgröße und ein nicht so komplexer Inhalt untermauern meine Vermutung. Erzählt wird die Geschichte einer – mir eigentlich sehr symphatischen- Nebenfigur und ihrem Vorleben, welches hauptsächlich zwischen Band 1 und 2 spielt. Unnötig brutale Schilderungen und etwas zu wenig von dem zafrontypischen Schaudern enttäuschten mich. Trotzdem bin ich mit Zafron nicht fertig. Irgendwann habe ich die Zeit, detektivmäßig die komplexen Verknüpfungen und Handlungsstränge der Romane zu entwirren und mich mit seinen anderen Werken zu beschäftigen.

Ursula Ott: „Schöner scheitern“. Kleine Geschichten über die Ärgernisse und Glücksmomente des Alltags – Wiedrigkeiten in Familie, Job und dem Leben allgemein. Gut geschrieben, aber schon oft so gelesen. Die Autorin ist Journalistin und hat – glaube ich – auch nicht den Anspruch schriftstellisch tiefe, nachhaltige Werke zu schaffen. Habe öfter gegrinst und dann schnell wieder vergessen. Für die Gammelstunde zwischendurch.

Sibylle Weischenberg: „Meine dreißig Lippenstifte und ich“. Mist! Großer Mist. Aus dem Verschenkregal der Bibliothek, weil zu wenig ausgeliehen. Zu Recht.

Alexander zu Schönburg: „Smalltalk“. Der Herr kann schreiben und hat ein überdurchschnitliches  Allgemeinwisssen. Wie auch schon in „Die Kunst des stilvollen Verarmens“ gefällt mir seine gelassene Haltung und seine fast philosophische Deutung bestimmter Lebensereignisse. Seine Bücher sind weniger Ratgeber als gut beobachtete Gesellschaftsanalysen und (s)eine Haltung dazu. Allerdings ist Schönburgs Bekanntenkreis nicht mein Bekanntenkreis und meine Sozialkontakte können mit  abgefahrenen Theorien zur Kunstgeschichte und Geldanlageanekdoten vom Börsenguru Kostolany wenig anfangen. Wenn man das Namedropping erträgt, taugt es gut zur Auffrischung oder dem Neuerwerb eines breiten konsensfähigen Allgemeinwissens. Habe das Buch trotzdem erst zur Hälfte durch.

Manfred Lütz: „Bluff“. Von Lütz habe ich „Irre!“ gelesen und fand es informativ und gleichzeitig unterhaltsam. Darum nahm ich mir gleich zwei weitere Einwortwerke („Bluff“ und „Gott“) mit. Leider verstehe ich das Konzept dahinter hin. Ich scheue keine Gedankenarbeit, aber muss man hunderte Seiten naturwissenschaftliche und philosophische Gedanken wiedergeben, wenn man doch sagen könnte: „Stellt euch vor, es wäre wie in der Truman-Show.“ (Hat er ja auch im ersten Drittel des Buches.) Aber was soll das drumherum? Für den Kerngedanken, dass die Welt doch ein großer Bluff sei, fehlen wiederum Herleitungen und Belegen. Oder denkt er es gar nicht und will nur das Denken des Leser aktivieren? Wäre dem psychatrischen Arzt und Theologen durchaus zuzutrauen. Mit diesem Buch komme ich nicht weiter. Ich gebe es zurück und werde hoffentlich irgendwann seine anderen provozierend-wiedersprüchliche Bücher verstehen.

Außerdem Zeitungen, Zeitschriften, Magazine – ich konsumiere, lese aber nicht so, wie ich es mir wünsche.

Das Unheil, welches die schlechten Bücher anrichten, kann nur durch die guten wieder ausgeglichen werden.

Germaine de Stael

In diesem Sinne

Neja

 

Die Abrechnung- Februar

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Die Abrechnung- Februar

Der März ist schon fortgeschritten und ich habe den Februar noch nicht finanztechnisch analysiert. Ich traue mich irgendwie nicht, da ich weiß, dass ich wieder über die Stränge geschlagen habe. Davon unabhängig sieht es im Moment übel aus (Auto kaputt, Drucker kaputt, Ostern und Tochtergeburtstag steht an usw.), aber ab Juli wird sich dieses ständig beklemmende Gefühl hoffentlich etwas geben. Ich habe bei der Gehaltsverhandlung alles gegeben und todesmutig und knapp an der verhaltensbedingten Kündigung argumentiert. Kann mich trotzdem nicht richtig freuen, denn bis Juli sind noch so viele finanzielle vorhersehbare und unvorhersehbare Dinge zu stemmen.

Also, jetzt erst mal zum Februar; es bleibt bei der Einteilung Luxus und nötig.

26,95 Briefmarken NÖTIG

4,- Päckchenporto NÖTIG

15,75 Lotto LUXUS

17,- Pediküre LUXUS

10,- Fisch LUXUS

24,- Friseur Kinder NÖTIG

50,30 Tanken NÖTIG

9,90 Handcreme LUXUS!

9,90 Hautcreme NÖTIG

38,40 Geschenk zur Geburt NÖTIG

4,50 zweimal Obstschale NÖTIG

34,10 Insulin für die Katze NÖTIG

3,20 Parken?

40,- Kinderkleidung NÖTIG

44,- Apotheke (davon 27 € nicht nötig – Immunstärker)

22,20 Mittag für mich ?

3,50 Spenden NÖTIG

1,20 Ingwertee NÖTIG

4,70 Geburtstaggeschenk NÖTIG

22, – vier Sonnenbrillen (NÖTIG)

46,- Kleinkram für Haus und Hof (20,-  davon LUXUS)

14,90 Drogerie NÖTIG

20,80 Bäcker für die Kinder?

66,80 Lebensmittel NÖTIG

So und jetzt kommt es – schimpft mit mir und buht mich aus: 170,- Kleidung ich! LUXUS LUXUS LUXUS ! Am Tag des Gehaltsgesprächs habe ich ganz aufgewühlt in einer Überprungshandlung zugeschlagen. Es sind viele Teile (14) und sie sind sehr preiswert gewesen (ich traue mich gar nicht zu sagen, wo ich sie gekauft habe), aber trotzdem ist die Summe von 170 € schon gewaltig,  so wie sie hier steht.

Bei der Aufstellung komme ich wieder ins Grübeln.  Zu den Problematiken Bäcker für die Kinder, Mittag für mich und Parken hatte ich schon im Januar geschrieben; hier gilt wie immer Zeit oder Geld. Aber trotzdem bleibt in jedem Monat die Grundfrage: Was ist nötig, was ist Luxus? Kann ich die Haare der Kinder selber schneiden (NEIN!), muss es die überteuerte Obstschale für die Tochter sein (an diesem Tag Ja), sind diese für mich teuren Cremes nötig (Handcreme auf keinen Fall, Hautcreme vetrage ich nach langer Suche genau diese am besten). Na klar, Kinderkleidung bekomme ich auch second-hand, aber ich habe keine Zeit zum Suchen und ein pubertierendes Kind will nicht alles gebraucht und hat außerdem einen speziellen Geschmack.

Es macht mich erneut trautig, wie knapp das Geld bei zwei Vollverdienern in guten Positionen ist und das Selbstverständlichkeiten bei uns keine sind. Auch die Kinder bekommen die angespannte Lage mit, wobei wir sie davon wenig merken lassen wollen. Sie fragen nach Lebensmittelpreisen und wählen das günstigere Angebot, aber hätten auch gern mal den Original „Hohes C- Orangensaft“ gekauft. Ich will das nicht 😦 und wäre auf jeden Fall unverkrampfter, wenn neben anstrengender Arbeit, forderndern (zu Recht) Kindern und dem anderen Lebenskram eine etwas entspanntere finanzielle Lage herrschen würde.

Dispoverliebt grüßt

Neja

Bewerte Geld nicht höher oder niedriger als das, was es wert ist;
es ist ein guter Diener, aber ein schlechter Meister.

Alexandre Dumas

Wie ich mein Kamel verkaufte

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Wie ich mein Kamel verkaufte

Es ging zu wie auf einem arabischen Kamelmarkt. (pc-Selbstzensur: Der vorige Satz stellt keineswegs eine Diskriminierung eines bestimmten Tieres oder eines Lebensraum dar, sonders ist eine neutrale kulturwissenschaftliche Aussage.)

Tag 1

Kamelkäufer(KK) und informierter Verkäufer (IV) sitzen locker beeinander und plauschen.

KK: „Blabla … Ihre Leistung… sehr zufrieden… Aufgabenbereiche….. Ziele erreicht….. gute Außenwirkung…. blabla“

IV: „Freut mich.“ (nickt und schaltet wieder ab).

KK: “ Und dann kommen wir mal zum Gehalt.“

IV: (schreckt auf und nimmt eine kompetente Haltung ein): „Ja?“

KK: “ Sie hatten ja vermerkt, dass eine Anpassung geben soll…“

IV: (gut vorbereitet, mit Überzeugung) “ … schon zwei Jahre dabei ….Aufgaben und Verantwortung gewachsen….. gute Mitarbeiter gut bezahlen….“

KK: „Was haben Sie sich denn vorgestellt?“

IV: (holt Tabelle aus der Tasche) „Ich habe hier mal die Durchschnittsgehälter für meine Bereiche in unserer Region zusammengefasst. Ich bin im Prinzip fünf Abteilungen, weiß nicht, was ich zuerst machen …“ (reicht zögernd das Blatt rüber)

KK:  (studiert Tabelle und erfasst die in stundenlanger Arbeit zusammengestellten Daten nicht).“ Ja, mh, was hatten Sie sich denn nun vorgestellt?“

IV: (hatte gehofft, dass KK aus Zahlen schlau wird) „Na, so viel wie’s geht.“ BLÖDE ANTWORT! BLÖDE ANTWORT!

KK: “ Sagen Sie jetzt was!“

IV:  (todesmutig) „3000!“ (albern kichernd )

KK: „3000:“ (Stimme wird leise, KK wird blass).

Zeit vergeht.

KK:“Ich nehme mal das Blatt mit, ich will erstmal mit dem Lohnbüro reden, was da für mich noch draufkommt. Wir sprechen morgen.“ (will aufbrechen)

IV: (zufrieden, dass KK nicht gleich in Ohnmacht gefallen ist… mit mutiger Stimme): „Das können Sie doch jetzt gleich ausrechnen, mit dem Dreisatz und so…“

KK: (behält bewunderswerter Weise die Fassung ) “ Lassen Sie uns morgen reden.“

Tag 2

KK: (steigt ohne Umschweife ein)“Wir hatten ja gestern über Ihr Gehalt gesprochen und ich muss sagen, das ich schockiert war.“

IV:(schluck) „Mh“

KK: „Ich habe gestern noch eine Stunde mit dem Steuerberater telefoniert und wir haben uns alles detalliert angeguckt.“ (holt Blatt hervor, dass jetzt noch voller bemalt ist)

IV: (würg, winkt schwindener Hoffnung hinterher) „Mh.“

KK:“ Also Tarif öffentlicher Dienst …Eingruppierung … muss es ja auch erwirtschaften….schon entgegengekommen… eigentlich 2100…schon Riesensprung…

IV: (fällt ihm ins Wort und argumentiert, als ob es um sein Leben gänge) „Dann Aufgaben kürzen, Qualität leidet….blabla.“

KK: „Maximal 2300.“

IV:  (wird im Angesicht des Untergangs frech) „Dann darf man nicht so viele teure Möbel anschaffen und diese ganzen Weiterbildungen buchen.“

Zeit vergeht.

KK: (scheint Kopfschmerzen zu bekommen) “ Ich kann doch auch nicht mehr…..2300.“

IV: (vollkommen von Sinnen) „Unter 2500 gehe ich hier nicht raus.“

KK: “ Passen Sie auf, ich komme Ihnen entgegen – wir machen ab dem 01.03. 2400.“

IV: „Ab 01.06. 2500.“

KK:“Ab 15.06. 2450.“

IV:“Ab 15.06. 2500.“

KK: „Ab 15.06. 2480.“

IK: (die Fassung verlierend) „Mann, haben Sie sich doch nicht so, die 20 Euro!“

KK: (lächelt unergründlich)

IV: „Ab 01.07. 2500.“

KK: (atmet tief aus) „Okay, dann sag ich dem Lohnbüro Bescheid.“

Kamelkäufer(KK) und informierter Verkäufer (IV) sitzen locker beeinander und plauschen.

 

Bald etwas reicher grüßt

Neja

 Mancher wird es mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

William Falkner

 

 

 

Buch der Woche 7/8 – Carlos Ruiz Zafons Schauerromane

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Buch der Woche 7/8 – Carlos Ruiz Zafons Schauerromane

Ein genialer Schachzug: ich bespreche zwei zusammenhängende Bücher und bin wieder im zeitlichen Rahmen. Also, es soll um die dicken Wälzer „Das Spiel des Engels“ und „Der Schatten des Windes“ gehen. Die Buchtitel sind für mich abschreckend und ich hätte die Bücher genau deshalb nicht gelesen, wenn sie nicht monatelang auf den Bestsellerlisten (na gut, das ist schon ein bisschen her) gestanden hätten. Nicht, dass mich das in meiner Wahl beeinflussst, aber als dann noch eine Kollegin mit diesem Teil ankam … musste ich es ihr klauen und selber lesen.

Ich wurde gut unterhalten. 1482 Seiten in 4 Wochen a 10 min ist ganz gut und spricht für den Spannungsgehalt. Günstigerweise las ich das zweite Buch vor dem ersten Buch, also das zweitgeschriebene, das chronologisch vor dem erstgeschriebenen liegt… ach, ihr wisst schon. Den Inhalt kann man gar nicht wiedergeben. Er ist zu verworren, verzwickt und ich habe einiges bis heute nicht aufgelöst. Es geht immer um Bücher und die Liebe zu diesen, sowie um Menschen und die Liebe zwischen diesen. Bücherliebhaber, Bücherfeinde, Autoren, Journalisten, Buchhändler und Bibliotheken.  Außerdem spielen alte Häuser mit einer gruseligen Geschichte eine große Rolle.

Ausgangspunkt ist das Barcelona des letzten Jahrhunderts, daneben gibt es zeitliche und örtliche Parallel- und Davorhandlungen. Gelungene Stimmungsbilder, Lokalkolorit, originelle Figuren (sogar der Teufel selbst tritt auf)* und teffende Dialoge begleiten die verschlungenden Geschichten. Alles hängt zusammen, ist schwierig und grundsätzlich unheimlich. Andererseits auch wieder sehr gegenwartsbezogen und zum Teil sogar lustig.

Ich mag einerseits Schauergeschichten a la E.T.A. Hoffman, Poe  und andererseits diese südamerikanische Fabulierlust mit Mystikanteil wie bei Allende und Garcia Marquez (schön lispeln bei den s-Lauten). Zafon verbindet dies alles sehr unterhaltsam und gekonnt. Gut, das nichts wirklich  unrealistisches passiert (traumatisch ist mir da  John Conolly „Das Buch der verlorenen Dinge“ in Erinnerung geblieben, ein brutaler Märchen/Fantasy/Horrormix) und sich viele Gruseleffekte durch Zafrons gutes Schreiben nur in meinem Kopf aufbauten. Die Bücher sind zum Einschlafen nicht förderlich und manche Nacht bin ich träumend durch Barcelonas Staßenlabyrinthe gelaufen, verfolgt von Fumento,  Inspector Grandes und dem Patron selbst.

Zufrieden die Wälzer einsortierend nehme ich mir vor, noch andere Werke des Autors zu … bekommen.

Gut unterhalten grüßt

Neja

*Ein noch besseres Buch mit diesem Thema ist James Robertson“Der Teufel und der Kirchenmann“.

Neid ist die Religion der Mittelmäßigen. Er stärkt sie, entspricht der sie zernagenden Unruhe (…) und gestattet ihnen, die eigene Niedertracht und Gier zu rechtfertigen, bis sie glauben, dies seien Tugenden (…), die durchs Leben ziehen, ohne eine weitere Spur zu hinterlassen, als ihre hinterhältigen Bemühungen, all jene zu verachten, auszuschließen oder sogar, wenn möglich, zu vernichten, die durch ihre schiere Existenz ihre seelische und geistige Armut sowie ihre Unentschlossenheit bloßlegen.

aus „Das Spiel des Engels“

Schauerroman

 

Buch der Woche 6 – M.G. Burgheim: Future Pop

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Buch der Woche 6 – M.G. Burgheim: Future Pop

Schon wieder ein deutsches Buch aus der Jahrtausendwende, komischer Zufall. Das nächste Buch führt uns nach Spanien, aber erst mal „Future Pop“. Ich habe es irgendwann mal in Berlin angelesen und war so angetan, dass ich es für mich bestellte.

Ein westdeutscher Mann, der in Brandenburg unterrichtet, schreibt über eine Berliner Frau, die in Brandenburg unterrichtet. (Nachtigall…)

Der Inhalt ist heftig und nachwirkend. Die Lehrerin Arietta beobachtet den Aufstieg der glatten, austauschbaren Popband DIE PIONIERE zu einer Jugendbewegung und letztendlich zu einer bürgerumfassenden Strömung, die politisch Einfluß nimmt. Gerade jetzt- im Zeichen der ähnlich gearteten poltriglauten AfD-bin ich sehr hellhörig, wenn es erst um den Ausschluss und dann um die Verfolgung von Minderheiten geht.

Arietta ist einige der wenigen, die sich wehrt und daraufhin  in vielen Lebensbereichen persönlich angegriffen wird und zu Schaden kommt. Sehr eindrucksvoll wird der Aufbau einer Diktatur an Grußformel, Kleidungsordnung, Hierarchien, Belohnung-und Bestrafungssystemen und dem letztendlich immer größer werdenden Einfluss auf alle Bereiche des Staates beschrieben. Es gibt hartes Internetbashing, Belohnungsdrogen, vergiftete Hunde, Straßenkämpe, Tote und weitere unschöne brutale Geschehnisse. Arietta zweifelt an sich selbst, da die große Masse an die Idee der PIONIERE glaubt und sich unreflektiert anschließt, wagt mit einigen wenigen Mitstreitern dann doch ein Aufbegehren.

Ich war bei den echten Pionieren (blau und rot) und bin seit dem Kindergarten indoktriniert worden (natürlich findet man als Kind alles toll und übt auch Granatenwerfen) – umso schmerzvoller ist die realistische Beschreibung von instrumentalisierter Erziehung gepaart mit Angst und keiner Möglichkeit des Vergleichs oder der Überprüfung. Kompliment an den Autor für diese sehr wirklichkeitsgetreue Darstellung der Massenmanipulation, die im schlimmsten Fall so funktioniert hat.

Obwohl viele schwierige Bereiche wie Hitlerdiktatur, DDR, Medieneinfluss, Korruption und am Wichtigsten, die Macht von vordergründig einfacher Musik a la Rammstein/Scooter/  Pet Shop Boys vermischt werden, gelingt es dem Buch zu fesseln und zu aktivieren. Sprachlich manchmal etwas zu aufgesetzt und oft doch zu arg offensichtlich auf den gewünschten Effekt abgezielend; in anderen Bereichen dafür sehr genau zuhörend.

Ein Buch, welches nachwirkt. Ich habe es Anfang Januar gelesen und immer wieder erinnere ich mich an Szenen, vor allem aber an das beängstigende Gefühl, ob man selbst oder die große Masse „normal“ denkt und handelt. Kann gern Pflichtlektüre der 10. Klassen werden.

Bestimmt hatte alles seine Richtigkeit und war eigentlich nur ein genialer Schachzug, um widerstreitende Interessen zu integrieren, ein Signal für eine bessere Zukunft. (…) Warum sollte sich der Staat nicht an der Finanzierung einer Popband beteiligen., zumal die Sache lukrativ war und allemal wirksamer als die üblichen Plakatwand-Appelle …

aus „Future Pop“

Nachdenklich grüßt Neja